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Renate Behr
Werne-Krimi
Cristal Blue

 Krimi/Thriller, Paperback Autoren Feder Verlag, Meinerzhagen,

November 2009 154 Seiten /  

10,90 € ISBN: 9783981317312

EinesNachts wird Kommissar Wischkamp zu einem Leichenfund gerufen. In derNähe von Schloss Nordkirchen liegt ein Toter, vermutlich Osteuropäer.Nun ist es mit der Ruhe und Beschaulichkeit in und um Werne herumvorbei. Die organisierte Bandenkriminalität aus Russland macht sichbreit und stellt den Kommissar vor schier unlösbare Probleme.Drogenhandel, Prostitution, internationaler Waffenhandel, Entführungund Mord. Jens Wischkamp schaltet das BKA ein. Als dann auch nochzwei junge Mädchen aus Werne spurlos verschwinden, wird die Lage sehr,sehr ernst. Unerwartete Hilfe kommt aus Moskau. Ein Oberst derrussischen Miliz beteiligt sich mit wertvollen Informationen an denErmittlungen. Doch viel Zeit bleibt nicht mehr und eigentlich kann nurein Wunder helfen ... »CristalBlue« ist der zweite Fall des Kriminalhauptkomissar Jens Wischkamp ausder Feder von Renate Behr. In diesem richtet die Autorin ihren Fokusnicht nur auf das gewohnte Umfeld des Hauptprotagonisten sondern blicktüber die deutschen Landesgrenzen in Richtung Osten. Die Storylinebeinhaltet eine hoch brisante Thematik, wie sie aktueller nicht seinkann. Vor Kurzem äußerte ein russischer Handelsvertreter mir gegenüber,dass in seiner Heimat ein Menschenleben nichts wert sei. Dieser Fakt,den Renate Behr aufgreift, durchzieht den Roman wie ein roter Faden unddokumentiert, dass Menschenverachtung, Brutalität und organisierteKriminalität der russischen Mafia auch in Deutschland auf derTagesordnung stehen. In »Cristal Blue« führt die AutorinProtagonisten ein, die unterschiedlicher nicht sein können. Renate Behrlässt sie an und von verschiedenen Orten aus agieren und hat somitHandlungsstränge, die untereinander abgestimmt den Verlauf derStoryline vorantreiben. Es sind nicht nur die kriminellenMachenschaften von Jelzin Dimitrov, die Wischkamp zu schaffen machen.Es ist auch die Sorge um jene, die ihm nahestehen. Dieser Mix macht denReiz von »Cristal Blue« aus. Und die Autorin hat erneut bewiesen, dasssie ihr schriftstellerisches Handwerk beherrscht. DasCovermotiv in Blau/Schwarz/Weiß ist gut ausgewählt und gibt aus meinerSicht zwei Möglichkeiten preis, in der die Storyline laufen kann: einSpielcasino oder russisches Roulett. Leider hat sich der Verlag beider Gestaltung des Aussen- und Innenlayouts nicht viel Mühe gemacht.Klappentext und Prolog (Seite 5) sind nicht als Blocksatz gedruckt.Viele Rechtschreibfehler wurden durch das Korrektorat übersehen. Mansollte konsequent die neue deutsche Rechtschreibung von Beginn ananwenden. Was mehrere (Und) bedeuten sollen, die ich im Übrigen für überflüssig halte, kann letztendlich das Lektorat und Korrektorat mir sagen. Fazit:»Cristal Blue« ist ein flüssig lesbarer Roman, der durch Verknüpfungverschiedener Handlungsstränge brilliert. Zu jeder Zeit ist manvirtuell an den Orten des Geschehens

 

.© Wolfgang Brandt

 


Renate Behr
Werne-Krimi
Silvias Flucht
Kommissar Wischkamps erster Fall
Krimi, Paperback
Autoren- Feder Verlag, Meinerzhagen, Juni 2009
118 Seiten / 8,90 €
ISBN: 9783981224870  

 

Indie Villa eines Industriellen in Düsseldorf wird eingebrochen. DerHausherr kommt verfrüht zurück und überrascht den Täter, der ihn miteiner Marmorstatue erschlägt. Aufgrund von Tatortspuren wird derKleinkriminelle Rolf Kettler festgenommen und vom LandgerichtDüsseldorf zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt. Mehr als zehnJahre nach diesem Verbrechen entschließt sich die Hamburger FotografinSilvia Markbohm der hektischen Großstadt zu entfliehen und übernimmtein Fotogeschäft in Werne an der Lippe. An ein und demselben Tag lerntSilvia dort zwei Männer kennen, den etwas undurchsichtigen JournalistenMarius Müller und den Rentner Walter Grossenberg. Marius Müllerfasziniert die junge Frau auf Anhieb, aber etwas scheint mit ihm nichtzu stimmen. Walter Grossenberg, der sich selbst als Hobbykriminologebezeichnet, hilft Silvia dabei, sich Informationen über Müller zuverschaffen. Als im Haus des als Sonderling und Menschenfeind bekanntenPeter von Grün eingebrochen wird, erweisen sich diese Informationen alswichtige Hinweise auf einen möglichen Täter. Hauptkommissar JensWischkamp von der Kriminalpolizei in Unna nimmt die Ermittlungen auf.Erpressung, Entführung und Mord – die Ereignisse überschlagen sich undinmitten dieser Verbrechen gerät Silvia Markbohm in große Gefahr. FürKommissar Wischkamp beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Wird er den Fallrechtzeitig aufklären, bevor alles außer Kontrolle gerät? Nachihren historischen Romanen »Champaine 1897«, »Nenana 1904« und »DawsonCity 1915«, erschienen im Persimplex Verlag Wismar, begibt sich dieAutorin Renate Behr auf ein für sie neues Terrain, dem Regionalkrimi.
»Silvias Flucht« heißt ihr neues Werk, welches im Autoren- Feder Verlag Meinerzhagen verlegt wird. SilviaMarkbohm entflieht dem Großstadtflair der Hansestadt Hamburg undbekommt in der Lippestadt Werne von Frau Bockmann, Inhaberin einesFotogeschäfts, die Möglichkeit, dieses nach ihren Vorstellungen neu zueröffnen.
Neu in der westfälischen Stadt versucht Silvia, sicheinzuleben, lernt einige Menschen kennen und gerät in eine nicht nurfür sie verzwickte und gefährliche Situation … RenateBehrs Versuch, einen Krimi zu schreiben, ist ihr - aus meiner Sichtgesehen - weitgehendst gelungen. Obwohl die Autorin in »Silvias Flucht«sehr viel Wert auf Lokalkolorit legt und in einigen Passagen Motive undHandlungen ihrer Protagonisten Rolf Kettler, Marius Müller, Peter vonGrün etwas zu klischeehaft beschreibt sowie die Entwicklung derHandlungsstränge für einen Krimifreak teilweise vorhersehbar sind ,liest sich der Regionalkrimi sehr flott. Durch eine Reihe vonzufälligen Begebenheiten und Erlebnissen gelingt es Silvia Markbohmmithilfe des Hauptkommissars Jens Wischkamp und dem HobbykriminologenWalter Grossenberg, im Verlauf der Handlung in der Tat herauszufinden,wer und was hinter dem Düsseldorfer Fall steckt. Und gerade durchdiesen Fall versteht es die Autorin Renate Behr, die Handlung ihresKrimi-Debüt-Romans voranzutreiben. Die Lektüre hat Spaß gemacht, dasEnde schätze ich sogar als realistisch und gar nicht krimiromantypischein, wobei es doch einer bleibt und man in der Polizeiarbeit rund umUnna wohl kaum einem westfälischen Wischkamp finden dürfte. Fazit:
»Silvias Flucht« hat, so skurril es auch klingen mag, etwas Gemütlichesund Anheimelndes, wenn man Leichen dort entdecken kann, wo mangewöhnlich seine Sonntagsspaziergänge macht oder sich mit Freunden undBekannten zum Frühschoppen trifft. Ja, liebe Leser: In der »Heimat« istdas Morden eben doch am Schönsten (frei nach Tony Marshall). Ich warte schon gespannt auf den zweiten Fall des Kommissars Wischkamp von RenateBehr.

© Wolfgang Brandt

 

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